Montag, Mai 07, 2007

Ablaßgebete zu Ehren der sieben Schmerzen und der sieben Freuden des heiligen Joseph

Josef_Sankt_11-11. O reinster Bräutigam der heiligsten Jungfrau Maria, glorreicher heiliger Joseph! gleichwie der Kummer und die Angst deines Herzens groß war in der Unschlüssigkeit, ob du deine unbefleckte Braut verlassen solltest, so war auch unbeschreiblich deine Freude, als dir von dem Engel das erhabene Geheimnis der Menschwerdung geoffenbart wurde.
Durch diesen deinen Schmerz und diese deine Freude bitten wir dich, du wollest unsere Herzen jetzt und in den Schmerzen des Todes mit dem Troste eines guten Lebens und eines heiligen Todes erfreuen, der deinem Tode in Gegenwart Jesu und Mariä ähnlich sei.
Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, und Ehre sei dem Vater.

2. O glückseligster Patriarch, glorreicher heiliger Joseph, der du auserwählt wurdest zum Amte eines Nährvaters des menschgewordenen Wortes! Der Schmerz, den du empfandest, als du das Kindlein Jesus in solcher Armut geboren sahest, verwandelte sich für dich sofort in himmlischen Jubel, als du die Lobgesänge der Engel vernahmest und die Herrlichkeit jener glanzerfüllten Nacht erblicktest.
Durch diesen deinen Schmerz und diese deine Freude bitten wir dich, du wollest uns die Gnade erlangen, daß wir nach der Pilgerschaft dieses Lebens würdig seien, die Lobgesänge der Engel zu vernehmen und des Glanzes der himmlischen Herrlichkeit uns zu erfreuen.
Vater unser, Gegrüßet seist Du Maria, und Ehre sei dem Vater.

3. O gehorsamer Vollzieher des göttlichen Gesetzes, glorreicher heiliger Joseph! das kostbarste Blut, welches das göttliche Kindlein, unser Heiland, bei der Beschneidung vergoß, verwundete zwar dein Herz; allein der Name Jesus belebte es wieder und erfüllte es mit Freude.
Durch diesen deinen Schmerz und diese deine Freude bitten wir dich, erlange uns die Gnade, daß wir jetzt während unseres Lebens jede Sünde von uns entfernen, um dann mit dem heiligsten Namen Jesus im Herzen und im Munde freudig zu sterben.
Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, und Ehre sei dem Vater.

4. O treuester Heiliger, der du eingeweiht warst in die Geheimnisse unserer Erlösung, glorreicher heiliger Joseph! wenn die Weissagung Simeons von den Leiden, welche Jesus und Maria erdulden sollten, dir tödlichen Schmerz verursachte, so erfüllte doch auch das Heil und die glorreiche Auferstehung unzähliger Seelen, welche nach derselben Weissagung daraus erfolgen sollten, dich mit seliger Freude.
Durch diesen deinen Schmerz und diese deine Freude bitten wir dich, erlange uns, daß wir zu der Zahl derjenigen gehören, welche durch die Verdienste Jesu und auf die Fürbitte Mariä einst glorreich auferstehen werden.
Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, und Ehre sei dem Vater.

5. O wachsamster Behüter und innigster Vertrauter des menschgewordenen Sohnes Gottes, glorreicher heiliger Joseph! wie sehr hast du dich abgemüht, um den Sohn des Allerhöchsten zu unterhalten und ihn zu pflegen, besonders als du mit ihm nach Aegypten flüchten mußtest; aber wie groß war auch deine Freude, immerdar Gott selbst bei dir zu haben und zu sehen, wie die Götzenbilder Aegyptens vor ihm zu Boden stürzten.
Durch diesen deinen Schmerz und diese deine Freude bitten wir dich, erlange uns die Gnade, daß wir den höllischen Feind besonders durch die Flucht gefährlicher Gelegenheiten immer von uns fernhalten, auf daß aus unsern Herzen alle Götzenbilder irdischer Anhänglichkeit verschwinden und daß wir, ganz dem Dienste Jesu und Mariä ergeben, nur für sie leben und mit ihnen selig sterben.
Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, und Ehre, sei dem Vater.

6. O irdischer Engel, glorreicher heiliger Joseph, der du staunend den König des Himmels jedem deiner Winke gehorchen sahest! war auch deine Freude, ihn aus Aegypten zurückzubringen, getrübt durch die Furcht vor Archelaus, so wurdest du doch durch den Engel beruhigt und verweiltest freudig mit Jesus und Maria in Nazareth.
Durch diesen deinen Schmerz und diese deine Freude bitten wir dich, erlange uns, daß unsere Herzen frei seien von aller schädlichen Furcht, daß wir uns eines ruhigen Gewissens erfreuen und, mit Jesus und Maria in Sicherheit lebend, auch in ihrer Mitte aus diesem Leben scheiden mögen.
Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, und Ehre sei dem Vater.

7. O Vorbild aller Heiligkeit, glorreicher heiliger Joseph! nachdem du ohne deine Schuld den Knaben Jesus verloren hattest, suchtest du ihn mit größtem Schmerze drei Tage lang, bis du ihn, dein Leben, mit größter Freude und Frohlocken im Tempel unter den Lehrern wiederfandest.
Durch diesen deinen Schmerz und diese deine Freude bitten wir dich mit Herz und Mund, du wollest doch für uns deine Fürsprache einlegen, daß es uns nie widerfahre, Jesus durch eine schwere Sünde zu verlieren; wenn es aber zum größten Unglücke dennoch geschehen sollte, o dann bewirke, daß wir ihn so lange in Schmerzen und ohne Rast aufsuchen, bis wir ihn und seine Gnade wiederfinden, besonders im Augenblicke unseres Todes, damit wir dann in die himmlischen Freuden eingehen und dort in Ewigkeit mit dir das Lob seiner göttlichen Ebarmungen singen können.
Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, und Ehre sei dem Vater.

Jesus war, als er (zu lehren) anfing, ungefähr dreißig Jahre alt, und ward für einen Sohn Josephs gehalten.
Bitte für uns, o heiliger Joseph,
Auf daß wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Lasset uns beten.
O Gott, der du in deiner unaussprechlichen Vorsehung den seligen Joseph zum Bräutigam deiner heiligsten Gebärerin zu erwählen dich gewürdigt hast, verleihe uns, wir bitten dich, daß wir denjenigen, welchen wir als unsern Beschützer auf Erden verehren, zu unserm Fürsprecher im Himmel zu haben verdienen, der du lebst und regierst in alle Ewigkeit. Amen.

100 Tage, einmal täglich. - 300 Tage an allen Mittwochen des Jahres und an jedem Tage der zwei Novenen vor dem Feste des heiligen Joseph, 19. März, und vor seinem Schutzfest nach Ostern. - Vollkommener Ablaß an den zwei genannten Festen, wenn man außerdem reumütig beichtet und kommuniziert.

Pius VI., 9. Dez. 1819. Imprimatur. Ratisbonae, die 5. Julii 1917. Dr. Scheglmann, Vic. Gen. Verlag von Richard Kühlwein, Regensburg

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